Essentielle ätherische Öle und ihre studien
Es liegt was in der Luft … ein schutzbringender Duft
Quelle:
www.carstens-stiftung.de/artikel/es-liegt-was-in-der-luft-ein-schutzbringender-duft.html
von Petra Koczy, Dipl.-Biol.
Überall in unserer Umwelt findet man sie: Bakterien, Pilze und Co. Gerade in Krankenhäusern können dadurch vermehrt Infektionen auftreten. Wenn herkömmliche Reinigungsstrategien gegen die zum Teil multiresistenten Stämme erfolglos bleiben, kann die Verwendung von Aromaölen die Kontamination mit den Mikroorganismen eindämmen, zeigen die Ergebnisse einer italienischen Studie.
Bei Laborversuchen wurde die antimikrobielle Wirkung essentieller pflanzlicher Öle bereits nachgewiesen. In einem italienischen Krankenhaus mit zwei exakt gleich aufgeteilten Etagen wurde nun untersucht, ob eine Dispersion von Aromaöl in der Raumluft die Kontamination mit Bakterien und Pilzen auf den Oberflächen von Tischen, Schränken und Handläufen eindämmen und das damit verbundene Infektionsrisiko senken kann. Über einen Zeitraum von 5 Monaten wurde auf der einen Etage die gewohnte Sanitisierung mit den herkömmlichen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln durchgeführt. Auf der anderen Etage wurde zusätzlich eine Aromaölmischung aus Lavendel, Cajeput, Sibirischer Tanne, Myrte und Zitronengeranie in der Raumluft verteilt. Hierzu wurde das Aromaöl jeden Tag nachts 8 Stunden lang bei geschlossenen Türen in zwei von acht Zimmern mittels Ultraschall-Vaporisator verdunstet. Tagsüber wurden die Türen aller Zimmer zum gemeinsamen Korridor geöffnet, um eine Luftzirkulation über den Flur und die anderen Räume zu erzielen.
Ätherische Öle
Duftende Begleiter für Gesundheit und Wohlbefinden
Zu Studienbeginn und danach in einem Abstand von jeweils 30 Tagen wurden mit speziellen Probenahmeplättchen Schränke, Tische und Handläufe auf die Besiedelung mit folgenden Mikroorganismen untersucht: Enterococcus faecilis, Escherichia coli, Proteus vulgaris, Salmonalla typhimurium, Staphylococcus aureus, Candida albicans, Aspergillus niger und Saccharomyces cerevisiae. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Arzneimittelverordnungen gegen Infektionen für die 32 in den Zimmern stationär aufgenommenen Patienten und die Dauer der Arzneimitteleinnahme dokumentiert. Im Vergleich zu den Räumen, die nur mit den herkömmlichen Mitteln gereinigt wurden, bewirkte die zusätzliche Dispersion der Aromaölmischung eine deutliche Reduzierung der Keimbesiedelung von Tisch- (> 90 %) und Schrankflächen (> 75%) gegenüber dem Zustand vor der Behandlungsphase. In den letzten 30 Studientagen, in denen die Aromaölbehandlung ausgesetzt wurde, stiegen die Keimzahlen wieder auf das Niveau zu Studienbeginn. Auf den erwartungsgemäß am stärksten kontaminierten Tischflächen führte die Aromatherapie in den vier Behandlungsmonaten sogar zu einer vollständigen Keimfreiheit.
Auf den Handläufen in den Korridoren konnten keine signifikanten Veränderungen hinsichtlich der bakteriellen Besiedelung verzeichnet werden. Die Arzneimittelverschreibungen, vornehmlich gegen Infektionen und Atemwegsprobleme, sowie die Dauer der erforderlichen Einnahmezeit lagen bei den Patienten auf der Aromaöl-Etage um 80 % bzw. 86 % niedriger als auf der Kontroll-Etage. Unerwünschte Wirkungen, wie allergische Reaktionen auf das Aromaöl traten bei keinem der Patienten auf.
Tipp:
Weitere Artikel und Videos zum Thema Aromaöle/Aromatherpie finden Sie hier:
www.carstens-stiftung.de/tag/aromatherpie
Einschätzung:
Die Dispersion von antimikrobiell wirkenden essentiellen Pflanzenölen ist eine effektive Ergänzung zur herkömmlichen Sanitisierung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Wie die Studienergebnisse zeigen, wäre es jedoch erforderlich ebenfalls Flure und ggfs. Treppenhäuser mit dem Aromaöl zu behandeln bzw. für eine ausreichende Luftzirkulation und damit Verteilung der feinen Öltröpfchen auch in diese Bereiche zu sorgen. Besonders effektiv wird vermutlich die Reduktion der Keimzahlen auf allen horizontalen Flächen wie Tischen, Sitzflächen von Stühlen, Fensterbänken etc. sein, da die Öltröpfchen sich hier im Vergleich zu vertikalen Flächen vermehrt niederschlagen können. Trotz der positiven Ergebnisse in der vorliegenden Studie, sollte jedoch bei der Verwendung von Aromaölen Vorsicht walten hinsichtlich möglicher unerwünschter Reaktionen. Es sollten Öle mit geringem allergenem Potenzial wohldosiert eingesetzt werden. Ein weiterer Aspekt ist die Wirkung von Aromaölen auf die Psyche der Patienten sowie des Krankenhauspersonals. Auch hier sollte fachkundig unter den nachweislich antimikrobiell wirkenden Aromaessenzen gewählt werden.
Literatur:
1) Gelmini F, Belotti L, Vecchi S, Testa C, Beretta G. Air dispersed essential oils combined with standard sanitization procedures for environmental microbiota control in nosocomial hospitalization rooms. Compl Ther Med 2016; 25: 113-119. Abstract
Pflanzliche Vielstoffgemische - eine rationale option zur bekämpfung lästiger viren?
Einen tollen Artikel hierzu findest du unter folgendem Link:
Quelle:
www.rosenfluh.ch/arsmedici-thema-phytotherapie-2011-01/pflanzliche-viestoffgemische
In dem Bericht der Studie geht es darum, ob essentielle ätherische Öle eine Anti-Herpes-Wirkung zeigen. Zudem geht es um eine weitere Studie zur Wirksamkeit der Anti-Influenza-Wirkung (Echte Grippe).
In wenigen Sätzen möchte ich dir die mehrseitige Studie zusammen fassen.
Die beiden Studien zeigen, dass ätherische Öle die Kraft haben, die Oberflächenstruktur von zellfreien Viren so zu verändern, dass ein Eindringen in die gesunde Körperzelle unmöglich macht. Zellfreie Viren sind Viren, die noch nicht in eine Körperzelle eingedrungen sind und somit noch keine krankheitserregende Wirkung ausgelöst haben.
Auch wurde beobachtet, dass die Bestandteile ätherischer Öle mit den Rezeptoren der Körperzelle interagieren und dadurch die Anheftung der Viren an die Zelloberfläche unterbinden. Damit findet also eine doppelte Veränderung statt: sowohl am Virus als auch an der Zelle, die befallen werden könnte.
Für mich als Therapeutin ergibt sich die Schlussfolgerung,
dass wir unserem Organismus nicht erst im Stadium des Krankseins essentielle ätherische Öle zur Verfügung stellen sollten, sonder diese dauerhaft unserem Organismus zuführen können.
duftrezeptor als angriffsziel bei blasenkrebs?
Quelle:
www.aerztezeitung.de/medizin/duftrezeptor-als-angriffsziel-bei-blasenkrebs-229084.html
In diesem Artikel wird eine Studie beschrieben, die sich mit der Wirkung essentieller Öle auf unsere Duftrezeptoren im Körper befassen, und der These, dass diese Rezeptoren als Tumormarker verwendet werden könnten.
Zitat:
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Nach Zugabe von Sandranol, aber auch von Santanol, dem Hauptbestandteil des natürlichen Sandelholzöls, veränderten die Blasenkrebszellen ihre Form, sie wurden runder. Außerdem teilten sie sich seltener und waren weniger beweglich.
"In unseren Zellkulturstudien konnten wir das Tumorwachstum mit Sandelholzduft signifikant hemmen", wird einer der Studienautoren, Professor Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt, in der Mitteilung der RUB zitiert.
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Den vollständigen Bericht findest du, wenn du obigen Link anklickst.